Nachruf Dr. Erhard Reich

Als ich 2006 als Pastor nach Damme kam, fiel mir gleich ein älterer Herr im Gemeindekirchenrat auf, der sehr klar denken, fragen und argumentieren konnte, Dr. Erhard Reich. Er ist am 13. Januar 2022 im Alter von 81 Jahren gestorben und war viele Jahre im Gemeindekirchenrat. Mir wurde sofort deutlich, hier bringt sich ein Mensch mit all seinen Fähigkeiten ein, um sich ehrenamtlich besonders für unsere Kirchengemeinde zu engagieren.

Er war jemand, der sich gerne zu Wort meldete und auch etwas zu sagen hatte. Bei all unseren Sitzungen trat er mit seinem messerscharfen Verstand hervor, konnte gut Argumente abwägen, vertrat seine Meinung deutlich und war bemüht, dass alles eine gute Richtung annahm, die uns gemeinsam in eine gute Zielrichtung gehen ließ. Auch wenn er seinen Standpunkt deutlich vertreten konnte, war er bereit, seine Meinung einer neuen und schlüssigeren Argumentation anzupassen.

Dabei war er nicht nur ein Mann des Wortes, sondern auch der Tat. Beim Frühjahrs- und Herbstputz war er jedesmal dabei. Auf den Fotos, die ich jetzt noch einmal angesehen habe, sehe ich ihn immer kräftig mit anpacken. Sein besonderes Engagement galt dem Friedhof unserer Kirchengemeinde. Er sorgte dafür, dass das Grabregister ordentlich geführt wurde und brachte seine Fähigkeiten in ordentlicher Aktenführung dabei ein. So hat er auch einen wichtigen Teil der Verwaltungsarbeit für den Friedhof mit getragen und dann auch gleich wieder bei ganz praktischen Dingen seine Gestaltungsideen eingebracht. 

Er konnte seine Ideen gut einbringen, er konnte führen und leiten, er konnte Lob aussprechen, kritisch Dinge hinterfragen und zum Schluss einen neuen Weg aufzeigen, der auch gemeinschaftsstiftend war. Wenn ihn ein Gedanke in einem Gottesdienst besonders traf, konnte man mit ihm auf einer tiefen Ebene philosophisch und glaubensmäßig Gedanken austauschen. Es war sehr bereichernd, Dr. Erhard Reich als ehrenamtlichen Mitarbeiter und einfach als Mensch kennengelernt zu haben. Ich werde ihn in besonderer Erinnerung behalten.

                                                           Uwe Böning